Werkstatt für Theater
Gotthardstrasse 61
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Zum Stück

Als ich von der Kulisse Zug für eine Regiearbeit angefragt wurde, wollte ich einen Abend mit Texten von Franz Hohler machen, eine Art Hommage an diesen grossen Schweizer Dichter, der mich mit seinen wunderbaren Geschichten seit meiner Kindheit begleitet.
Wir begegnen darin vor allem dem Menschen, seinen Abgründen, seine Höhenflügen und seinen Träumen, dem Leben, dem Tod, wir begegnen uns.
Mir schien die Haltestelle ein guter Ort, den seltsamen und oft schrägen Geschichten und Figuren Raum zu geben und das Leben vorbeiziehen zu lassen.
Die Haltestelle ist ein Ort des Zwischenhaltes, des Umsteigens, des Wartens auf die Weiterreise. Der Zug kommt zu spät, ob wir wollen oder nicht, wir sind gezwungen zu verweilen, wir reagieren mit Wut, Gelassenheit, dürfen aber auch – endlich – innehalten, uns besinnen.
Unsere Haltestelle ist irgendwo, da steht eine Bank, eine Säule zum Anlehnen, ein Musiker spielt. An diesem Ort treffen sich neun Menschen.

Mit den Spielerinnen und Spielern – ein innovatives und begeistertes Ensemble – haben wir aus dem reichen Werk von Franz Hohler verschiedenste Texte ausgewählt, die irgendwie zur Haltestelle gehören.
Aus Improvisationen und Etüden entwickelten wir Figuren, erfanden Bilder, setzten Texte relevant auf die Bühne.
Langsam entstand so an dieser Haltestelle im Nirgendwo ein Reigen um Leben und Tod, ein Einblick in die verschlungenen und oft grotesken Beziehungsstrukturen des Menschen.
Franz Hohler hat konzeptionell und dramaturgisch mitgearbeitet und uns in der Auswahl der Texte unterstützt.
Ein wichtiges Element der Inszenierung ist die Musik. Sergej Simbirev hat Liedertexte und Gedichte vertont, mit Leitmotiven den dramaturgischen Bogen gefestigt und mit den Spielerinnen und Spielern die Lieder einstudiert. Mit seinem virtuosen Akkordeonspiel bereichert er auf der Bühne die Szenen musikalisch.
Haltschtell ist ein szenischer Bilderbogen mit Musik geworden. Wir erzählen Geschichten und Gedichte, wir singen, wir spielen szenische Sequenzen und Dialoge. Die Geschichten haben sich mit unseren eigenen Geschichten vermischt. Der Stoff hat sich in Theater verwandelt und, so hoffe ich, in ein berührendes Theatererlebnis, zu dem wir sie gerne einladen.

Livio Andreina



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