Werkstatt für Theater
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Rahmenprogramm

MO 19.09.11 – SO 25.09.11 | Themenschwerpunkt zu Amokläufen an Schulen | Präsentiert von Theater Rostfrei und Südpol

Nullstunden – Das Phänomen der School Shootings Die Brisanz des Themas drängt uns dazu, neben den fünf öffentlichen Vorstellungen von «I Feel Like God and I Wish I Was» ein Rahmenprogramm zu organisieren. Die «School Shootings» sollen auf geeignete Weise dokumentiert und diskutiert werden. Angesichts des vielschichtigen, facettenreichen Themas kann es nicht darum gehen, die Amokläufe zu erklären. Vielmehr gerade darum, die gängigen, wohl allzu einfachen Erklärungsmuster zu hinterfragen. Konzeptteam Livio Andreina, Theater Rostfrei, Christoph Fellmann, Theater Rostfrei, Eva Heller, Südpol, Marc Schwegler, Südpol

School Shootings – auch an unseren Schulen?
MO 19.09.11 19 h | Publikumsgespräch mit Experten
School Shootings, also Amokläufe von (ehemaligen) Schülern an Gymnasien, Hochschulen und Universitäten sind nicht nur ein amerikanisches Phänomen: Das Massaker von Winnenden (DE) mit 16 Toten machte dies spätestens 2009 klar. Wikipedia listet mittlerweile etwa 150 solcher Attentate auf Schulen weltweit auf. Zwangsläufig stellt man sich die Frage, ob ähnliche Tragödien auch hier möglich werden.
Gemeinsam mit Experten und Fachleuten von Polizei und Schulen sollen an diesem Gespräch drängende Fragen diskutiert werden. Wie gross ist die Bedrohung wirklich? Wie arbeitet die Polizei? Was sind mögliche Präventionsansätze?
Mit: Beat Henseler, Kommandant der Kantonspolizei Luzern | Markus Lüchinger, Schulberatung der Dienststelle Volksschulbildung des Kantons Luzern

I Feel Like God And I Wish I Was
MI – SO 21. – 25.09.11, jeweils 20 h | Theater: Theater Rostfrei
Theater Rostfrei ist das junge Theater der Werkstatt für Theater. Es spielen: Dea Aaldijk, Apo Davoul, David Ben Graf, Hanna Jenny, Laura Küng, Felicitas Küng, Larissa Lang, Robin Oettli, Benjamin Pogonatos und Antonia Röllin (Spiel), sowie Laura Livers und Daniel Stocker (Musik).
Regie/Konzept: Livio Andreina | Text/Konzept: Christoph Fellmann | Ausstattung: Anna Maria Glaudemans Andreina | Tanz und Bewegung: Nicolas Turicchia | Licht: Martin Brun (Fish & Light) | Fotos: Georg Anderhub | Grafik: Alan Romano | Produktionsleitung: Lisa Birrer

Exit Music
FR 23.09.11 22 h | Interpretennacht
Junge Luzerner Bands und Musiker interpretieren an dieser Konzertnacht die Songs, die Amokläufer  an amerikanischen Schulen nachweislich gehört haben. Es sind Stücke u.a. von Rammstein, Nine Inch Nails oder den Chemical Brothers. Ziel ist die Konfrontation und Befragung dieser Musik und ihres Gedankenguts durch die heutige, hiesige Generation: Keine Romantisierung oder Verklärung, sondern die kritische Reflexion.

Gus Van Sant: Elephant
SO 25.09.11 14 h| Filmvorführung | In Zusammenarbeit mit Stattkino
Endlose Reihen von amerikanischen Vorstadthäuschen, lange, einsame Gänge in einer Highschool und verloren-einsam wirkende Schüler. Eine teilweise psychedelisch anmutetende Kulisse für den unvermeidlichen Schluss des stetig zwischen Transzendenz und Banalität schweifenden „Elephant“ – Gus Van Sants filmerische Reaktion auf die School Shootings von Littleton aus dem Jahr 2003. Die Kamera begleitet verschiedene Jugendliche auf ihren Wegen durch die Schule und lässt den Zuschauer als passiven Zeugen am alltäglichen Geschehen teilhaben, eine loopartige Erzählweise unterstreicht die emotionale Schlagkraft des Films.
Kontrovers diskutiert, erhielt der Ausflug in den Teenageralltag der gegen Ende zur kalten Horrorvision entartet, die Goldene Palme von Cannes. Die minimalistische Ästhethik und die Weigerung, School Shootings mit Hilfe von eines kausalen Ursache – und Wirkungsprinzips zu erklären, machen das Werk sehenswert.

Heiko Christians: Der Amoklauf als mediales Phänomen
SO 25.09.11 16 h | Vortrag
Der Bombenanschlag im Regierungsviertel von Oslo und das darauf folgende Attentat auf der nahe gelegenen Insel Utoya in Norwegen verdeutlichten vor kurzem, wie sehr Amokläufe mediale Ereignisse sind. Tagelang füllen sie Titelseiten, Blogs und Nachrichtensendungen. Ein schauriges Detail jagt das nächste, so genannte Experten servieren Erklärungen und Kommentare: Die Medien machen uns das Phänomen gegenwärtig.
Prof. Dr. Heiko Christians hat sich mit „Amok – Geschichte einer Ausbreitung“ ausführlich mit dem Phänomen des Amoklaufs im historischen und medienwissenschaftlichen Kontext beschäftigt. In seinem Vortrag wird er auf die Mechanismen eingehen, welche die Taten begleiten: Von der theatralisch anmutenden Inszenierung der Täter bis zur medialen Verwertung der Ereignisse. Zwangsläufig wird sich dabei die Frage stellen, inwiefern die Taten selbst und die darauf folgende, mediale Rezeption wiederum Entwürfe für Nachahmer liefern.


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