Mitwirkende
Regie: | Livio Andreina |
Musik (Komposition/musikalische Leitung): | Thüring Bräm |
Textcollage: | Dieter Borchmeyer |
Schauspiel: | Walter Sigi Arnold, Lilian Naef,
Kristian Krone |
Musik (Spiel): | Lili Küttel, Andrea Zurfluh, Adrian Meyer, Tobias de Stoutz, Zuzanna Kulanova, Viviane Chassot
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Ausstattung: | Anna Maria Glaudemans Andreina |
Grafik: | Thomas Küng |
Fotografie: | Georg Anderhub |
Licht: | Martin Brun |
Produktionsleitung: | Doris Hold |
Der Komponist Thüring Bräm
Nach
Abschluss des Humanistischen Gymnasiums Ausbildung in Klavier, Dirigieren und
Komposition in seiner Geburtsstadt Basel. Daneben musikwissenschaftliche Studien
an den Universitäten Basel und Heidelberg. Von 1970-1973 in den USA, u.a.
Arbeit als Dirigent und Korrepetitor am Curtis Institute of Music in
Philadelphia, an der Santa Fe Summer Opera, am Aspen Music Festival und
Kompositionsstudien an der University of California in Berkeley (Master of Arts
in Komposition). Von 1973-1987 Leiter der Musikschule der Musik-Akademie Basel.
Seit 1987 Direktor des Konservatoriums Luzern. Rege Dirigiertätigkeit im
In- und Ausland.
Während der Studienzeit entscheidende Einflüsse
durch Anton Webern sowie Pierre Boulez (vor allem als Dirigent und Analytiker),
nach Amerika mehrere Jahre Hinwendung zu improvisierter Musik und Einfluss durch
John Cage. Ab Mitte 80er-Jahre wieder mehr "Festgefügtes" und
Verwendung von einfachem traditionellem Material, mit dem klanglich neue
Wirkungen versucht werden (z.B. im Oratorium "Litteri un Schattä -
Luci e Ombre" oder im Orchesterwerk "Florestan und Eusebius").
Verschiedene wichtige Aufträge und Preise als Komponist (Pro Helvetia,
Stadt Basel, IMF Luzern, Radio DRS, Danzig, BBC Singers, Edwin
Fischer-Anerkennungspreis, University of California u.a.), daneben Publikationen
und Gastvorlesungen.
Zur Musik von Thüring
Bräm
Wagners eigentliches "Luzerner" Werk - das
"Siegfried-Idyll" oder eben Tribschener Idyll - steht im Zentrum der
musikalischen Anspielung. So wie in den Brief- und Tagebuchauszügen immer
wieder eine Fluktuation zwischen Banalem (Ist es das fleischlose Essen, das
Nietzsche so bleich werden lässt?) und Grossartigem (die Geburt der Musik
aus dem Geiste der Tragödie) stattfindet, so werden musikalische
Gemeinplätze erklingen, abwechselnd mit hochdifferenzierter, raffinierter
Musik, wie das "Siegfried-Idyll" sie bietet. Dabei handelt es sich um
neu komponierte Musik von Thüring Bräm mit Assoziationen an Wagners
und Nietzsches eigene Werke. Als Ensemble wird eine Kammermusikgruppe von sechs
SpielerInnen eingesetzt: Gesang (Sopran/Alt), Akkordeon, Flöte/Piccolo,
Violine/viola, Klarinette/Bassklarinette und Tuba.
Die Musik orientiert
sich an einer inneren Dramaturgie der Textvorlage – Die Zeit in Tribschen,
Luzern: Innige Freundschaft, Rausch, Geburt, Verehrung, erste Trübungen der
Freundschaft. Die Zeit nach Tribschen, Bayreuth:Bruch der Freundschaft,
Wahnsinn, Tod. Epilog: Sternenfreundschaft – ausgehend von sechs Musik-
und Klang-Motiven: „Euphorie“, „Absturz ins Primitive“,
„Glanz der Freundschaft“, „Krieg“, „Ehrung“,
„Zerfall“. Das szenische Spiel wird von den musikalischen Elementen
umrahmt, durchwoben, unterlegt. Einige Textstellen sind vertont.