Werkstatt für Theater
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Zum Projekt

Die Idee

"Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut.“

Vor zwei Jahren wanderten wir mit dem Theaterstück Annbäbi im Säli durch die ländlichen Gegenden der Zentralschweiz, von Dorf zu Dorf, von Säli zu Säli, von Beiz zu Beiz. Wir spielten vor ausverkauften Wirtshäusern und neugierigen, theaterbegeisterten Zuschauern. Anlass genug ein zweites Mal losziehen.
Mit dem neuen Projekt Karl valentin im Säli gehen wir erneut auf Tour und beleben ein zweites Mal das traditionelle Säli mit einem eigens dafür entwickelten Theaterstück.
Wieder arbeiten wir mit begeisterten Wirtsleuten zusammen, die unsere Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen. So wird auch Karl valentin im Säli zu einem lebendigen vielfältigen kulturellen Abend in einem schönen Landgasthaus!

Es ist uns ein Anliegen mit diesem Projekt, unser Theaterschaffen an den Ort zu bringen, an dem die schweizerische Volkstheaterkultur seinen Ursprung hat: ins Säli.
Das Säli wird belebt durch verschiedenste Gesellschaften, Vereine, Gruppierungen, die Wochenende für Wochenende, ja oft Abend für Abend tanzen, politisieren, streiten, jodeln und essen. Es spiegelt sich darin das Alltagsleben des Dorfes.
Im Säli wird auch Theater gespielt. Dort wird geprobt und aufgeführt. Schwänke werden gegeben vom Jodelverein und vom Turnverein. Aus solchen Theateranlässen entstanden da und dort Theatergesellschaften, die seit Jahren innovative Projekte mit einem hohen künstlerischen Anspruch realisieren.


Das Stück

„Der Herr Valentin ist nicht der Herr Walentin, sondern der Herr Falentin, denn es heißt ja auch nicht, man hat einen Wogel, sondern einen Vogel.“

Auf der Suche nach einem geeigneten Thema für das Säli sind wir auf den grossen Komiker und begnadeten Humoristen Karl Valentin gestossen.
Mit seinen Nonsensversen, Liedern, Sketchen, Theaterstücken und Filmen begeisterte er ein riesiges Publikum und es gelang ihm, viele unterschiedliche Menschen aus allen Bevölkerungsschichten zum Lachen aber auch zum Nachdenken zu bringen. Er beeinflusste das surrealistische Theater und war ein Pionier des komischen Stummfilms. Valentin, der „mit dem Herzen dachte und mit dem Verstand fühlte“ erreichte mit dem Humor seiner Alltagsszenen ebenso die einfachen Leute wie die Intellektuellen seiner Zeit: Brecht, Hermann Hesse, Tucholsky, Thomas Mann gehörten zu seinen Bewunderern.

Karl Valentin hat unzählige Dialoge, Monologe und auch Liedtexte, sogenannte Couplets geschrieben. Er beschreibt darin die einfachen Leute da gibt es Neidhammel, Angsthasen, Quälgeister, Gequälte, den Apotheker, die Bauernfrau, auch Ritter kommen vor, alle ein wenig derb, polternd und urkomisch, Existenzen, die um die Sprache und ums eigene Überleben kämpfen. Präzise nimmt er Tragik und Komik der uns nahen Menschen wahr. Valentin führt uns die wunderlichsten Figuren vor. Wir erkennen uns in ihnen und lachen über uns.
Wie kein anderer passt Karl Valentin ins Säli!


Karl Valentin

"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit"

Wie Valentin in seiner 'Selbstbiographie' zum Besten gibt, wird er 1885 als "Sohn eines Ehepaares" in der Münchner Vorstadt Au geboren. Schon während der Schreinerlehre versucht er sich als Coupletdichter und erhält im Jahre 1902 sein erstes Varieté-Gastspiel in Nürnberg. Wild entschlossen, Volkssänger zu werden, bastelt er in den Jahren 1903 bis 1906 aus zwanzig Instrumenten einen Musikapparat und geht damit als "Das Lebende Orchestrion" auf eine erfolglose Tournee. Wieder zurück in München, zerhackt er in einem Wutanfall sein musikalisches Monstrum.
Nach entbehrungsreicher Zeit gelingt Karl Valentin 1908 der Durchbruch mit Solovorträgen, allen voran der Monolog "Das Aquarium". Als er dann noch das komische Talent der unscheinbaren Soubrette Elisabeth Wellano entdeckt und sie überredet, als 'Liesl Karlstadt' mit ihm auf der Bühne zu stehen, geht's bergauf. Liesl fungiert zumeist als vernünftiger, bürgerlich-pragmatischer Widerpart, an dem sich Valentin mit seinen Sprachverwirrspielen reiben kann. Ab 1915 treten die beiden in allen wichtigen Münchner Kabaretts auf. Gastspielreisen führen sie nach Wien, Zürich und Berlin.


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