Werkstatt für Theater
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Zur Inszenierung

Die Arbeit des Regisseurs besteht vor allem darin, einen Theatertext, das Werk des Autors, in die dreidimensionale lebendige Bühnenwirklichkeit zu verwandeln. Als Thomas Hürlimann mich fragte, ob ich sein neues Stück inszenieren möchte, war ich begeistert. Ich war mir auch bewusst, dass dieser Prozess für DAS LUFTSCHIFF ein abenteuerlicher Weg sein wird.
Das Stück nimmt uns mit auf eine wilde Fahrt in eine Sommernacht, von der Luzerner Bucht bis hoch hinauf zu den Sternen – und immer no höcher, immer no meh meh meh! – Je tiefer die Nacht fällt, desto traumhafter wird es. Im Stück tauchen verschiedene Welten auf: die reale, gewohnte Welt, in die plötzlich eine phantastische alpenmagische Wirklichkeit einbricht. Die Grenze zwischen den Welten ist dünn. Hürlimanns Sprache bewegt sich dieser Grenze entlang, sie ist dicht, poetisch, es gibt gereimte Stellen, Lieder, springt von einer Seite auf die andere. So begegnen wir nicht nur realen Figuren, sondern auch seltsamen mythischmagischen Gestalten.
Ich habe die Figuren an die holzschnittartigen, komödiantischen und klaren Charaktere der Commedia del’ Arte angelehn und die Übergänge zwischen den einzelnen szenischen Einheiten scharf gezeichnet. Im Spiel, in der Bildführung und den Musikmotiven habe ich fimschnittartige Brüche inszeniert, die Beziehungsstrukturen sehr leicht angesetzt und mit spielerischen choreografischen und musikalischen Elementen gewürzt.

Theater ist eine Gemeinschaftskunst. Thomas Hürlimann hat uns eine grossartige Partitur geschrieben, einen ganz und gar hiesigen Stoff in Worte gemeisselt. Das Leben muss nun von aussen kommen, von den Mitwirkenden vor und hinter der Bühne, von den Spielerinnen und Spielern, den Musikern, sie alle müssen das Stück zu ihrer eigenen Sache machen.
Ich konnte mit einem fantastischen künstlerischen Team zusammenarbeiten: mit einem wunderbaren Innerschweizer Laienensemble zwischen elf und achtzig Jahren, Anna Maria Glaudemans einen schlichte, durchlässige Bühne erschaffen, die den vielfältigen Stimmungen der Szenen genug Raum lässt, Albin Brun hat eine Musik komponiert, die das szenische Gefüge klanglich einhüllt, Lukas Schmocker die choreografischen Momente und Martin Brun das Licht gestaltet ...
Jeder Moment in einer Inszenierung funktioniert nur dann, wenn die Bühnenwirklichkeit gemeinsam erschaffen wird, wenn der Stoff sich während den Proben langsam zu einem Eigen-Leben entwickelt.
Die Premiere naht, der Zuschauer kommt, er schliesst den Kreis. DAS LUFTSCHIFF verwandelt sich, so hoffe ich, zum berührenden Theatererlebnis.
Livio Andreina



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