Zur MusikDie Gestaltung der Musik zu einem Theaterstück ist immerwieder eine spannende und herausfordernde Aufgabe. Am Anfang stellt sich die grundsätzliche Frage: Welche Besetzung eignet sich für den Stoff, welche Stilistik ist angemessen? Später dann beim Komponieren sieht man sich mit sehr konkreten Herausforderungen konfrontiert, beim aktuellen Stück z.B. ein Luftschiff musikalisch zum Abheben zu bringen... Nachdem ich bereits für frühere Inszenierungen von Hürlimanns Stücken «Dr Franzos im Ybrig», «Güdelmäntig» und «Der Gesandte» die Musik komponiert habe, ist mir sein Universum recht vertraut, sind mir Figuren wie der Sargtoni ans Herz gewachsen. Für «Das Luftschiff» habe ich mich – zusammen mit dem Autor und Livio Andreina – für ein Blechbläser-Ensemble, bestehend aus 2 Trompeten (Stefan Grüninger und Martin Borner), Posaune (Dave Müller) und Tuba (Emmanuel Guizar Rosales) plus Schlagzeug (Sascha Frischknecht) entschieden. Die Band besteht aus Studenten der Hochschule Luzern – Musik – es ist eine grosse Freude, für dieses Projekt mit den talentierten jungen Musikern zusammenzuarbeiten. Als Folkloregeiss Alfonsine wirkt auch der bekannte Osy Zimmermann aus Zug mit – er wurde u.a. mit dem Salzburger Stier ausgezeichnet und ist jodelnd am Handörgeli wie auch am Klavier zu erleben. Da ein grosser Teil des Stücks im Jahr 1906 spielt – Buchers Todesjahr – werden auch musikalische Anklänge an diese Zeit (z. B. Ragtime) nicht fehlen. Die Musiksprache soll zum Laientheater passen. Sie ist also nicht allzu komplex und kopflastig, sondern gut verständlich, mit Elementen aus Jazz, Blas- und Volksmusik. Passend zum Text fehlen aber auch die schrägen Passagen nicht. Neben den Blechblasinstrumenten kommen auch diverse andere Klangerzeuger wie Waldteufel oder Musikdosen zum Einsatz. Bewusst verzichte ich auf elektronische Soundeffekte, die Musik soll live und unmittelbar erklingen, ohne Griff in die technische Trickkiste. Die Palette ist breit, die Musik hat eine wichtige Funktion im Stück. Rhythmische Sprechchöre, Fanfaren, Trauermarsch, magische Beschwörungsrituale, Barpiano, Entr’Acte-Musik, Lieder, deftige Bläsersätze und mystische Klänge akzentuieren Atmosphären und setzen selber Akzente, welche ihren Teil zur Farbigkeit und Lebendigkeit dieses grossen Bilderbogens beitragen. Albin Brun > Inszenierung > Ausstattung > Mitwirkende > Medien > Plakat > Bilder |